Zur Vorstellung der Studie zu Vertrauen in die Nutzung von Gesundheitsdaten in Deutschland und Israel des German Israeli Health Forums for Artificial Intelligence (GIHF-AI), richtete das European Leadership Network (ELNET) am 17. Januar ein parlamentarisches Frühstück im Deutschen Bundestag aus. Auf Einladung von Matthias Mieves MdB präsentierten Prof. Dr. Ran Balicer, CIO & Deputy-DG bei Clalit Health Services sowie Founding Director am Clalit Research Institute, und Dr. Yiska Weisband, Direktorin des Data Research Centers bei Clalit Innovation, die Ergebnisse der GIHF-AI Studie 2023. Ebenso teilten die Co-Autoren Prof. Dr. Sylvia Thun, Direktorin für Digitale Medizin und Interoperabilität am Berliner Institut für Gesundheit der Charité, und Dr. Alexander Schachinger, CEO von EPatient Analytics ihre Erkenntnisse mit. Bereits im Jahr 2022 hatten sie eine unabhängige Studie zum Umgang mit Gesundheitsdaten unter 5.000 deutschen Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt, die zu ähnlichen Resultaten kam. Die GIHF-AI Studie baut auf dieser Untersuchung auf.
Die Ergebnisse überraschten die Gäste dennoch sichtlich. Obwohl Israel in puncto Digitalisierung des Gesundheitssystems Deutschland um Jahre voraus ist, ist das Vertrauen in die Nutzung von Gesundheitsdaten hierzulande ähnlich hoch wie in der Startup Nation: „Die Ergebnisse sind überraschend. Man kann im Bundestag den Eindruck bekommen, dass immer die Skeptiker den Ton angeben. Sie sind aber eindeutig nicht in der Mehrheit. Weniger als zehn Prozent der Deutschen sind ausgemachte Verweigerer. Das ist legitim, aber nicht richtungsweisend“, kommentierte Matthias Mieves MdB. Prof. Dr. Ran Balicer unterstrich, dass das Fazit sehr ermutigend sei. In Israel würden die Patienten seit über einem Jahrzehnt in hohem Maße von datengesteuerten Interventionen profitieren und es scheine, dass die Öffentlichkeit dies nun auch in Deutschland mit überwältigender Mehrheit unterstütze.
Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung gehörten neben Mitgliedern der Ausschüsse für Gesundheit und Digitalisierung auch Dr. Susanne Ozegowski, Abteilungsleiterin für Digitalisierung und Innovation im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), und Nick Schneider, Referatsleiter für Grundsatzfragen neuer Technologien und Datennutzung im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), sowie Medienvertreterinnen und -vertreter.
Carsten Ovens, CEO, ELNET (DACH), resümierte: „Data sharing is caring. Die meisten Deutschen stimmen heute zu und sind bereit, ihre Daten mit Medizin und Wissenschaft zu teilen – eine große Chance für Forschung und Patientenversorgung. Ein Handlungsaufruf an die Politik, die Nutzung von Daten in der Medizin weiter zu fördern. Israel ist hier ein erfahrener Partner.“
Um die Ergebnisse weiteren Akteuren aus Politik, Medizin, Wissenschaft und Wirtschaft des deutschen Gesundheitswesens zu präsentieren, veranstaltete ELNET am selben Tag einen Afternoon Tea mit den Autorinnen und Autoren der Studie in seinen Räumlichkeiten.
“Es ist großartig, dass die meisten Bürger bereit sind, ihre Daten mit Ärzten und Wissenschaftlern zu teilen, was einen enormen Fortschritt für die medizinische Forschung und Patientenversorgung darstellt.”
Prof. Dr. Sylvia Thun