ELNET gründet das German Israeli Health Forum for Artificial Intelligence (GIHF-AI)

Das deutsche Gesundheitssystem befindet sich mitten in einer digitalen Revolution. Die Corona-Pandemie, der wachsende Fachkräftemangel in der Pflege und der allgemeine demografische Wandel haben zuletzt für zusätzliche Dynamik gesorgt. Vor diesem Hintergrund gründet das European Leadership Network (ELNET) nun das German Israeli Health Forum for Artificial Intelligence (GIHF-AI) und greift damit eine zentrale Frage unserer Zeit auf: den zukünftigen Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen (MI) auf unsere medizinische Versorgung.

Laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC) zu KI in der Gesundheitsbranche (2017) werden KI-Lösungen in Deutschland bereits verstärkt eingesetzt: Rund 30 Prozent der deutschen Geschäftsführer im Gesundheitswesen nutzen sie zur Diagnostik, Prophylaxe und Behandlung von Krankheiten oder zur Vermeidung von schweren Erkrankungen in ihrem Unternehmen. Der verantwortungsvolle und konsequente Einsatz von KI und ML im Gesundheitssektor sollte daher breit diskutiert werden. In diesem Sinne hat die Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz – Gesellschaftliche Verantwortung und ökonomische, soziale und ökologische Potenziale“ des Deutschen Bundestages kürzlich ihren Abschlussbericht veröffentlicht.

Ein Blick nach Israel bestätigt: KI kann die Gesundheit der Menschen verbessern und Krankheiten bekämpfen. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens begann hier vor rund 20 Jahren. Die Gesundheitsbranche ist heute einer der führenden Anwender von KI. Über 500 israelische Start-ups bieten innovative technologische Produkte und Dienstleistungen für das Gesundheitssystem an. Es werden klare Schutzvorkehrungen getroffen, um den Datenschutz, die Informationssicherheit und den eingeschränkten Zugang zu gewährleisten.

GIHF-AI wird auf diesen Erkenntnissen aufbauen. Das Programm wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zunächst für drei Jahre gefördert. Im Mittelpunkt stehen zentrale Fragen der Digitalisierung des Gesundheitswesens mit einem Schwerpunkt auf dem Einsatz von KI und ML. Im Rahmen von Runden Tischen und Jahreskonferenzen sowie regelmäßigen Publikationen wird GIHF-AI Ansätze und Instrumente in drei Bereichen betrachten und Lösungen formulieren: Kommunikation und Vertrauen, Regulierung sowie Technologie und Sicherheit. Die Dialogformate richten sich an deutsche und israelische Experten aus Politik, Verwaltung, Ärzten und Patienten sowie Wissenschaft und Wirtschaft. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und den politischen Entscheidungsträgern als Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt.

Carsten Ovens, Geschäftsführer von ELNET Deutschland: „Die Digitalisierung unseres Gesundheitssystems ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz bietet enorme Chancen zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit. Deutschland und Israel können viel voneinander lernen und die Zukunft gemeinsam gestalten. ELNET verbindet Europa und Israel bereits seit 2007. Mit GIHF-AI schlagen wir ein neues Kapitel auf und stärken die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel bei innovativen Technologien. “

Den offiziellen Start des Programms markiert eine Auftaktveranstaltung am 28. Oktober mit Keynotes von Jens Spahn MdB, Bundesminister für Gesundheit, und seinem israelischen Kollegen, Gesundheitsminister Nitzan Horowitz. Von 14.00 bis 18.00 Uhr werden in Berlin auf drei hochkarätigen Panels die verschiedenen Aspekte der GIHF-AI diskutiert.

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